2012/01/27

Designerin Ishioka Eiko 73jährig verstorben

Am 21. Jänner 2012 verstarb die japanische Designerin Ishioka Eiko (石岡瑛子) im Alter von 73 Jahren in Tôkyô. Vor einigen Jahren habe ich hier im Blog einen ganz kurzen Eintrag über Ishiokas Filmkostüme gepostet. A note on: The costumes of Eiko Ishioka ist hier nachzulesen.

Ishioka Eiko
Kostümdesign von Ishioka Eiko
Ishioka Eiko wurde am 12. Juli 1938 in Tôkyô geboren. Ihr Vater war ebenfalls Designer und anfangs nicht begeistert, als sich seine Tochter auch für Design zu interessieren begann - da er die Schwierigkeiten des Businesses kannte. 
 Sie schloss 1961 ihr Studium an der Tokyo National University of Fine Arts and Music ab und stieg zunächst in der Marketing-Abteilung des Kosmetikproduzenten Shiseido ein. Bereits in den frühen 1970er Jahren eröffnete sie ihr eigenes Geschäft und entwarf für die Kaufhauskette Parco Werbung.


Die ausgebildete Grafikerin war eine der wichtigsten  Art Directors Japans und wurde 1992 in die New York Art Directors Club Hall of Fame aufgenommen. Ishioka entwarf Kostüme für Filme (zB. The Cell und Bram Stoker's Dracula), Theater, die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Peking 2008 und den Cirque du Soleil und wirkte auch als Grafikdesignerin.

1985 wurde Ishioka Eiko bei den Filmfestspielen in Cannes der Award for Artistic Contribution für ihr Design in Paul Schraders Film Mishima: A life in four chapters, 1986 gewann sie einen Grammy für das Design von Miles Davis' Album Tutu, 1988 folgten zwei Tony Nominierungen für ihr Bühnen- und Kostümdesign für das Boradway Musical M.Butterfly, 1992 erhielt sie einen Academy Award für ihr Kostümdesign für den Film Bram Stoker's Dracula.

Die japanische Designerin Ishioka Eiko war vor allem für ihre ungewöhnlichen Kostüme bekannt, die auf groteske und surrealistische Weise Schönheit und Eleganz ausstrahlten. 

2012/01/20

Kyôto Special: Zwei Kamo Schreine und wagashi Vorführung

Auch der letzte Tag in Kyôto war bis ins letzte Detail verplant. 
Oder eigentlich nicht, denn die Besuche bei den zwei Kamo Schreinen (Shimogamo Schrein und Kamigamo Schrein) standen fix auf meinem Plan, der Ausflug in ein Teehaus mit einem Meister, der vor uns und für uns jap. Süßigkeiten (wagashi) zubereitete fand ziemlich spontan statt. 

Aber das Wichtigste war ja wohl das Mittagessen: Ramen! Echt scharfer Ramen. 
Echt scharfer Ramen!
Nach einer Instant-Chicken-Ramen-Überdosis vor 7 Jahren habe ich jahrelang kein (Instant)Ramen runterbekommen und wollte auch kein einziges Mal in einem Ramen-Lokal speisen.  Bei dem (extremen) Geruch von Tonkotsu-Ramen bekomme ich noch immer einen Brechreiz. 
Jetzt hingegen wo es schön langsam ziemlich kalt geworden ist (und wohl auch einige Jahre vergangen sind), konnte mich mein Freund des öfteren dazu überreden, Ramen auswärts essen zu gehen. Es geht, aber sie sind mir meistens zu fettig und nicht scharf genug.

Und am letzten Tag in Kyôto konnte ich einen Ramen probieren, der wirklich scharf war. ;)
Zu sagen ist, dass ich extrem scharf essen kann. Ich fange weder an zu schwitzen, noch wird mir heiß, noch brennt mir die Zunge. In einer Vorstadt Tôkyôs, in Fuchû gibt es auch ein Ramen-Lokal mit extrem scharfen Ramen - ich fands ok, aber nicht scharf, während die beiden Essgenossen neben mir bereits weggestorben sind.

Wieso macht der Yakuza (?) Werbung für den scharfen Ramen?
Doch der Ramen in Kyôto von der Kette Rairai Tei (来来亭) hatte eine eine Schärfe, bei der sogar ich sage - is' scharf. :) Mein Freund könnte das Zeug überhaupt nicht Essen und die Kellner warnen einen bei der Bestellung, dass es wirklich scharf sei. Abgesehen davon werden von diesem Ramen nur 30 Portionen pro Tag ausgegeben.
Ich hatte Glück, es gab noch welche. :)

Es war irrsinnig lecker und eigentlich bin ich froh, dass ich meine Ramen-Phobie überwältigt habe. Ich hoffe nur, dass es mit der Tofu-Phobie bald auch so sein wird, doch die Überdosis liegt erst 3 Jahre zurück, wird also noch ein Weilchen dauern... 

1. Shimogamo Jinja - 下鴨神社
   Neujahrs-Event - Kemari!
2. Kawai Jinja - 河合神社
3. Kamigamo Jinja - 上賀茂神社
4. Tsuruya Yoshinobu Wagashi Vorführung - 鶴屋吉信 生和菓子実演


2012/01/09

Kyôto Special: Zu Neujahr im Kimono

Cremefarbener Furisode
mit blauen Chrysanthemen
Den ersten Schreinbesuch im neuen Jahr - auch hatsumôde genannt - hatten wir eigentlich schon in der Nacht des 1.1. in Tôkyô absolviert, als wir zum Anazawa Tenjinja gegangen sind. Prinzipiell kann man hatsumôde jedoch so oft machen, wie man möchte, also war nun hatsumôde in Kyôto angesagt.

Dafür hatte sich die Schwester meines Freundes etwas besonderes einfallen lassen - Kimono!
Ich hab zwar schon mal Yukata (浴衣) in Japan getragen, dünne (und günstige) Baumwollkimonos für den Sommer, aber einen echten Kimono hatte ich noch nie an, da erstens die Gelegenheit so etwas zu tragen fehlte und ich auch nicht wirklich einen besitze. Im Gegensatz zu einem normalen Yukata, den man schon um ca. 5,000 bis 8,000 Yen im Set (samt Obi 帯, dem Gürtel) in normalen Läden kurz vor der Yukata-Saison kaufen kann, kostet ein Kimono unmengen an Geld.  

Zwei schöne Damen im Kimono im Yasaka Jinja, Kyôto
Jedoch besitzt die Schwester meines Freundes irrsinnig viele Kimonos, da sie sowas recht gerne mag und hat mir auch ihre Kimono-Schatzkiste gezeigt. Unglaublich! Was da an tausenden und abertausenden von Euros in Stoffform in ihrem Kimono-Zimmer aufbewahrt ist! Beneidenswert. Sie macht seit kurzem auch japanischen Tanz, wobei natürlich die Gelegenheiten, einen schönen Kimono zu tragen, drastisch steigen. :P

Die Stationen des 3.1.2012:
1. Yasaka Jinja - 八坂神社
2. Noh-Theater im Kongô Nôgakudô - 金剛能楽堂
3. Higashiyama Jishô-ji/東山慈照寺 (Ginkaku-ji - 銀閣寺)
4. Philosophen Weg - 哲学の道
5. Sushi - 寿司

2012/01/07

Kyôto Special: Neujahr 2012 in Kyôto

Wie bereits mehrfach erwähnt, Neujahr ist in Japan das Familienfest schlechthin und neben der Golden Week im Mai und dem O-Bon Feierlichkeiten im August setzt zu Neujahr eine weitere gigantische Reisewelle quer durch Japan ein. 
 Deswegen ging es bei uns auch vom 2.1. bis zum 4.1. nach Kyôto, wo der Großteil der Familie meines Freundes wohnt. 

Schneelandschaft in Nagano
Zunächst ging es mit dem Shinkansen zeitig los. Den Zug hätten wir fast verpasst, aber es ging sich doch alles noch locker mit einigen Sprints aus und wir konnten auf unseren reservierten Plätzen nach Kyôto tuckern. 
 Unterwegs - genauer gesagt bei Nagano - konnte man bereits eine tief in weißem Schnee getauchte Landschaft sehen. In Kyôto selbst war aber alles noch trocken und schneelos - vorerst. :P

Wasanbon (和三盆) genannte Süßigkeiten aus purem Zucker mit Neujahrsmotiven

2012/01/06

Silvesterparty & Hatsumôde

Neujahrs-Deko
Obwohl Neujahr in Japan ein Familienfest ist, haben wir Silvester mit Freunden verbracht. Es gab viel zu viel zu Essen und zu Trinken. 
 Käseigel auf Hassaku (jap. Zitrusfrucht), selbstgemachtes Brot mit selbstgemachtem Liptauer, Oden, Toshikoshi-Soba (welche man noch vor Mitternacht essen muss), Sashimi, Kuchen, Keksen und vielen mehr. 
 
Ab ungefähr 11 Uhr Abends musste dann auch traditionsgemäß der Fernseher eingeschalten werden, um das japanische Silvesterprogramm zumindest hören zu können. :P Ich hab es nicht so verfolgt, aber ich denke es lief die Sendung Sadamasashi Countdown.


Silvesteressen - noch ohne Toshikoshi Soba, Sashimi, Oden und all dem anderen Zeugs

2012/01/01

Frohes Neues Jahr - 明けましておめでとうございます

Ich wünsche allen ein

Frohes Neues Jahr!
明けましておめでとうございます


Frohes Neues Jahr!
2012 steht ganz im Zeichen des Drachens

Kenchô-ji, Kamakura
建長寺・鎌倉市
Obwohl in Japan das Neujahr traditionellerweise ein Familienfest ist, habe ich es im engsten Freundeskreis verbracht. Es gab einen Mix  österreichischer, deutscher und japanischer Spezialitäten, darunter Oden und Toshikoshi-Soba, die zu Neujahr (noch vor Mitternacht!) verspeist werden.

Danach ging es ab zum hatsumôde (初詣), dem ersten Tempel/Schrein-Besuch im neuen Jahr. Ganz in unserer Nähe auf einem kleinen Berg liegt ein kleiner Schrein, der nicht von so vielen Menschen wie der Meiji Schrein uä besucht wird, deswegen war die Atmosphäre wirklich wunderbar! 
Anazawa Tenjinsha in Inagi, Tôkyô
穴澤天神社・東京都稲城
Nach dem Schreinbesuch ging es zu Hause weiter - mit Speis und Trank. Zu Mittag haben sich die Ersten verabschiedet, inzwischen wurde kurz Japan durchgeschüttelt (siehe derStandard online), bei dem jedoch Gröberes passiert ist, und jetzt wird noch eine Partie Shogi (将棋, jap. Schach) gespielt. 

Drachenklaue im Feuer? :P
Morgen steht der Familienbesuch in Kyôto an, am 4. Jänner sind wir wieder zurück in Tôkyô.

Danach gibt es detailierte Einträge, wie man das Neue Jahr in Japan begehen kann und die anschließenden Neujahrsfeiertage verbracht worden sind.

Ich freu mich schon drauf!