2013/12/30

Mochi Tsukuri in Kamakura

Der Jahreswechsel steht bevor und pünktlich am 25. Dezember verschwanden an den meisten Orten die Weihnachtsdekoration und kreativ neuinterpretierte Christbäume - stattdessen sieht man zaghaft mancherorts traditionell japanische Neujahrsdekoration. 

kadomatsu - Neujahrsdekoration im Engaku-ji
Und zu Neujahr gehört nicht nur die kadomatsu (門松), sondern vor allem - Mochi!

2013/12/13

Schriftzeichen des Jahres 2013 - "Ring"

Gestern war es wieder einmal so weit. Alle Jahre wird am 12. Dezember im Kiyomizutera das Schriftzeichen des Jahres vorgestellt. Wer hätte es gedacht? Für 2013 wurde es  - "Ring" (輪, rin). Ganz im Zeichen der Olympischen Spiele 2020 Tokyo. Die Entscheidung, die dieses Jahr getroffen wurde, die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo abzuhalten, führte wohl zu dieser Entscheidung. 

Das Schriftzeichen des Jahres 2013 - Ring
(c)MSN News Sankei
 
Tatsächlich ist es gar nicht so unpassend - man wurde das ganze Jahr über nicht verschont, irgendwo - sei es auf Taxis, in den Hauptabendnachrichten oder bei alltäglichen Gesprächen - über die Aufregung vor der Entscheidung und die Freude über die Entscheidung unterrichtet zu werden.

Mir persönlich ist Olympia 2020 ziemlich egal, gut, das ist vielleicht falsch formuliert, aber ich kann mich dem Freudentaumel nicht wirklich anschließen. Aber die meisten Leute freuen sich eben über - Brot & Spiele... 

Übrigens, geht es nach dem Premierminister Abe, so ist das Schriftzeichen dieses Jahres "Traum" (yume). Kein Wunder, dieses Jahr muss wirklich wie ein Traum für ihn erscheinen, so hat er doch einiges geschafft - zB das von Amerika inspirierte Gesetz gegen die Verbreitung von Staatsgeheimnisen (特定秘密法, tokutei himitsuhô) durchzuboxen. Das kann einem nur wie ein Traum erscheinen.

2013/12/04

Winter in Japan

... ist einfach herrlich! Immer strahlendblauer Himmel und angenehm milde Temperaturen. Verflucht sei allerdings der Architekt bzw Bauherr unseres (Miet)Hauses, der nicht an eine Isolierung gedacht hat. Denn so gibt es fast keinen Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur. T_T

Allerdings ist das Wetter schön - und die Herbstlaubfärbung auch bereits im vollen Gange! Hier ein paar Bilder, leider alle nur mit meinem Handy aufgenommen, weil ich keine Zeit hatte, mit meiner Kamera anständige Fotos zu schießen.

Es hat sich allerdings auch in letzter Zeit viel getan - mit meinem Studium bin ich nach wie vor eingedeckt und der Dezember ist ein ziemlich stressiger Monat. Ich habe gleich 4 Vorträge... und muss mich ranhalten, weil ich bis Anfang Feber meinen Artikel für die Literaturzeitschrift schreiben muss. Beruflich hat sich auch einiges getan - ab kommenden April werde ich an 2 Privatunis unterrichten. Ich bin also ziemlich eingedeckt und hoffe, dass ich bis dahin ein gutes Zeitmanagement auf die Beine bringe! Immerhin hab ich nur noch ein Jahr bis zu meinem Abschluss. Mein Freund hat allerdings bereits angekündigt, dass er ab kommenden April Hausmann werden möchte. :P

2013/10/20

Warum wurde ich ausgesetzt?

Fragt sich wohl das kleine Ding, das sich gerade um meinen Nacken wie ein lebendiger Pelzkragen schlaengelt. 
 Letzte Woche war es wieder so weit, man koennte schon beinahe sagen - alle Jahre wieder. Anfang Oktober vor zwei Jahren habe ich eine ausgesetzte Babykatze, die damals ca. 2-3 Wochen alt war, gefunden, mitgenommen und behalten. Loki ist jetzt ein stattlicher Kater mit Haengebauch und gleicht von der Groesse her eher einem Tiger als einer Hauskatze. Gut, das ist vielleicht uebertrieben, aber er ist sehr gross und stattlich.
Und ja, letzte Woche habe ich wieder was gefunden. Bzw etwas mich. 

Nicht suess genug, oder was?

2013/09/10

Olympia 2020 in Tokyo - subjektiv betrachtet

Der Slogen lautet
"Discover Tomorrow"
In der Nacht vom 8. September (Japan-Zeit) wurde in Rio de Janeiro bekannt gegeben, dass Tokyo als Siegerstadt für die Olympischen Sommerspiele 2020 herausgegangen ist. 
Die beiden Konkurrenzstädte Madrid und Istanbul konnten sich nicht gegen Tokyo behaupten.
 
Somit finden zum zweiten Mal Olympische Spiele in Tokyo statt. Bereits 1964 wurden die Sommerspiele in der Hauptstadt abgehalten - weswegen bereits eine gut ausgebaute Infrastruktur für die kommenden Spiele 2020 besteht und Tokyo einen Vorteil gegenüber Madrid und Istanbul hatte. 1995 wurden die olympischen Winterspiele in Nagano abgehalten.

Der damalige Gouverneur von Tokyo, Shintaro Ishihara, hatte sich eigentlich die Sommerspiele 2016 stark gemacht und letztendlich unterlag Tokyo 2009 bei der Entscheidung Rio de Janeiro. Das hinderte Ishihara nicht daran, seinen Traum von Olympischen Spielen in Tokyo weiterzuverfolgen. Nach seinem plötzlichen Ruecktritt als Gouverneur von Tokyo verfolgte sein Nachfolger Inose weitere die Idee von Olympischen Spielen, und versprach, sie für 2020 nach Tokyo zu holen, trotz - besser gesagt, gerade wegen - der 3fach Katastrophe vom 11. März 2011. Ishiharas und Inoses sind davon überzeugt, dass das krisengeschüttelte Land die Olympischen Spiele brauchen würde, auch, um den Menschen in Japan wieder Hoffnung geben zu können, vor allen jenen Menschen, die unter den Auswirkungen des Tohoku-Erdbebens noch immer leiden müssen. 

2013/09/01

Grosses Kanto-Erdbeben von 1923 - 90 Jahre danach

Am 1. September 1923 um 11:59 Uhr, heute vor genau 90 Jahren erlebten die Menschen in der Hauptstadt Tokyo und den angrenzenden Präfekturen das Grosse Kanto-Erdbeben (関東大震災).
Ein Erdbeben mit der Magnitute 7.9 ereignete sich in einer Tiefe von 23 km in der Bucht von Sagamihara (Präfektur Kanagawa) und hatte verheerende Auswirkungen auf die dicht besiedelten Städte Yokohama und Tokyo, und die angrenzenden Präfekturen (vor allem Kanagawa wurde hart getroffen).

Der Ryo`unkaku (凌雲閣) in Asakusa
- das Symbol des damaligen Tokyos wurde komplett zerstört


Sicherlich nicht nur, aber wahrscheinlich auch wegen des Tohoku Erdbebens vom 11. März 2011, berichtet der staatliche Nachrichtensender NHK in den letzten Wochen schon regelmässig über das Grosse Kanto-Erdbeben von 1923 und die Gefahren für die Metropolregion Tokyo, sollte sich ein derartiges Erdbeben dieser Grossenordnung wieder ereignen. Die Doku-Serie von NHK trägt den etwas reisserischen Namen Megaquake (Megaquake 巨大地震), ist aber ansonsten recht informativ und in 3 Serien (zu je mehreren Teilen) rausgebracht worden (Megaquake I, Megaquake II, Megaquake II), die sich jeweils mit verschiedenen Themen, wie auch Tsunami oder dem Hanshin-Awajijima Erdbeben (Kobe-Erdbeben) von 1995 beschäftigen.

2013/08/17

Sommer, Hitze, Drinks!

Mein Sommerurlaub ist ab nächster Woche schon vorbei und die Hitze lässt noch immer nicht nach! T.T Dieses Jahr kommt es mir besonders heiss vor, aber ich kann mich auch irren. ^^;

Sumi spielt am Strand von Shirahama, Chiba

In meinem Urlaub hat mich meine Mutter besucht und wir haben einiges unternommen, aber dazu werde ich an einem späteren Zeitpunkt etwas zusammenfassend schreiben. ;P Zunächst - gibt es wieder mal Stress, da nicht nur meine Arbeit wieder beginnt, sondern ich auch in den (Uni)Ferien viel für die Uni machen muss. Anfang September habe ich auch einen Vortrag über meinen Artikel, den ich Feber nächsten Jahres in einer Zeitschrift veröffentlichen soll... -.-;;;

Wenn man eigentlich lernen bzw. arbeiten sollte, tut einem die Hitze natürlich nicht gut, deswegen möchte ich hier kurz ein paar köstliche und erfrischende Sommergetränke vorstellen, die im japanischen Sommer genossen werden. (Nein, kein Ramune...!)

☆Selbstgemachter Ume-Sirup!
Ume Sirup!

梅シロップ
Selbstgemachter Sirup aus japanischen Pflaumen ist uns eigentlich ganz leicht gelungen!
Man nehme ein Kilo Zucker, ein Kilo Pflaumen, etwas Alkohol und lege das alles für ungefähr 3 Wochen ein. Abgesehen vom optischen Makel der Pflaumen, die im Bottich hirnähnlich vor sich hinschrumpfen, schmeckt der Sirup süss und sauer zugleich und ist perfekt als Erfrischungsgetränk für einen heissen Sommer geeignet. Wird mit kühlem Soda und Eiswürfeln genossen. (^_^)

Model: Natsume Sōseki - Meian (Licht & Dunkelheit)
夏目漱石『明暗』


☆Mugi-cha - Weizen-Tee
Mugi-cha!
麦茶
Mugi-cha, bzw. Weizen-Tee, ist wohl das Sommergetränk in Japan schlechthin. Man kann den Tee abgepackt kaufen und er wird einfach mit kaltem Wasser aufgegossen, zwei Stunden kalt gestellt und kann schon genossen werden. Mugi-cha ist allerdings koffeinfrei (= auch für Kinder geeignet) und hat sehr, sehr wenig Kalorien, wenn er komplett ungesüsst getrunken wird. Natürlich trinkt man normalerweise Mugi-cha ungesüsst. ;P Tee und Zucker, das geht in Japan gar nicht!

Model: Shiga Naoya - Anyakōro (Der Weg durch dunkle Nacht)
志賀直哉『暗夜行路』


☆Schwarzbeer-Essig
Schwarzbeer-Essig!

ブルーベリー酢
Noch vor ein, zwei Jahren sah man ein paar hübsche koreanische Idols, die für Granatapfelessig warben - und dieses Jahr (oder ich habe es die Jahre davor verschlafen) gibt es Essig zum Verdünnen in diversen Geschmacksvariationen. Ich habe mich für Schwarzbeere entschieden und bereue es nicht. Der Essig (eher sowas wie Sirup mit Essig?!) wird mit Soda und Eiswürfeln verdünnt und erfrischt herrlich, ohne dabei sauer zu sein. Allerdings neigt sich mein Vorrat wieder dem Ende zu!

Model: Yoshimoto Taka`aki - Kyōdōgensō-ron (Dt. etwa "Abhandlung über die Massenillusion")
吉本隆明 『共同幻像論』



☆Eis-Kaffee 
Eiskaffee!
アイスコーヒー
Eis-Kaffee in Japan ist nicht das selbe wie in Österreich. Kaffee generell ist in Japan ganz anders als in Österreich. Und wer es auf die "harte Tour" mag, trinkt kalten schwarzen Kaffee mit Eiswürfeln. Das ist Eis-Kaffee in Japan. Oder so trinke ich ihn zumindest. :P Koffeinreiche Variante fürs Pauken in der Sommerhitze!

Model: Tanizaki Junichirō - In`ei raisan (Lob des Schattens)
谷崎潤一郎 『陰影礼賛』



Das war`s auch schon! o(^_____^)o

2013/06/23

Fuji-san: neues UNESCO-Weltkulturerbe

Der Fuji-san (富士山), mit höchster Berg und Nationalstolz Japan, wurde in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen!

Neues Weltkulturerbe: Der Fuji-san als heilige Stätte und Quelle künstlerischer Inspiration
(vom Hausberg Tôkyôs, dem Takao-san, aus gesehen)

Allerdings wurde der in den Präfekturen Shizuoka und Yamanashi liegende Vulkan nicht als schützenswertes Naturerbe registriert, sondern als "heilige Stätte und Quelle künstlerischer Inspiration" in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. 
Die Begründung für die Ernennung zum neuen Weltkulturerbe bezieht sich tatsächlich nur auf die religiöse und künstlerische Funktion des Fuji-san.

Google Japan würdigt den Fuji ebenfalls

Als kultureller Wert des 3.776 m hohen (noch aktiven) Vulkans wird von Seiten der UNESCO berichtet, dass er bereits  seit dem 11. Jahrhundert in der japanischen Kunst verewigt wurde, und auch vor allem als ein beliebtes Motiv der Holzdrucke des 19. Jahrhunderts weltweit als "Symbol Japans" Bekanntheit erlangte und einen großen Einfluss auf die Entwicklung der westlichen Kunst hatte. 

Der Fuji-san bei Sonnenuntergang von Fuchû aus gesehen

Weiters wurde der Fuji-san auch in seiner Funktion als religiöse Stätte gewürdigt. Gemeinsam mit dem Berg als "Symbol Japans" wurden 25 Stätten aufgenommen, die die religiöse Landschaft des Fuji wiederspiegeln. Im 12. Jhd wurde der Fuji-san Zentrum des asketischen Buddhismus, welcher auch shintoistische Elemente enthält. Darüber hinaus wurden die Pilgerrouten der letzten 1.500 m mit den an ihnen gelegenen Krater-Schreinen und der am Fuße des Berges gelegene Sengen-jinja Schrein in die Liste aufgenommen. 
Aber ein bißchen Natur darf natürlich nicht fehlen - Lavaformationen, Seen, Quellen und Wasserfälle, die als heilig erachtet werden, sind ebenfalls inkludiert. :)

Herzlichen Glückwunsch! (Und bitte nicht ausbrechen!)
★☆★おめでとうございます!★☆★

Ältere Blogeinträge auf fujimi-tea über den Fuji-san:

Weiterführende Links:

2013/06/21

Chiba - Tateyama

Sumi sieht zum ersten Mal
das Meer
Nebst einer Wandertour gings in der Golden Week auch nach Chiba, genauer gesagt nach Tateyama (館山). Jetzt wo sich Ende Juni die Regenzeit auch eingefangen hat, scheint mir der Ausflug nach Tateyama weit in der Vergangenheit zurück zuliegen. Das Wetter war angenehm herrlich, Sonnenschein und blauer Himmel. 

Davon kann man augenblicklich nur träumen. Aber trotzdem gibts einen netten Spruch zur Regenzeit in Japan: 紫陽花の咲く町に、傘の花も咲きます (ajisai no saku machi ni, kasa no hana mo sakimasu) In den Städten, wo die ajisai (Hortensien) blühen, blühen auch die Regenschirme. Tja, Ajisai und Regenzeit gehören eben zusammen. Die kleine in unserem Garten blüht auch schon.

2013/06/02

Mt. Shindainichi im Tanzawa-Gebirge von Kanagawa

Am ersten Golden Week Feiertag ging's auf zum Wandern, und zwar zum Shindainichi (新大日), einem Berg im Tanzawa-Gebirge (丹沢山地) in Kanagawa. Er ist nicht sonderlich hoch, nur 1.340 m und war auch recht leicht zu bewältigen. 

Wandern am Shindainichi
Allerdings haben wir eine Route ausgewählt gehabt, die von niemand anderem sonst benutzt wurde, und da doch ständig "Achtung Bären" stand, habe ich schon befürchtet, dass wir widerwillig Freundschaft mit Meister Petz machen müssten. 

2013/05/22

Spärliche Golden Week dank Uni O.o

Goldene Woche (Golden Week) werden die Feiertage in der Woche vom 29. April bis zum 6. Mai genannt. Offizielle Feiertage sind der 29. April (Shôwa-Tag, 昭和の日), der 3. Mai (Tag der Verfassung、憲法記念日), der 4. Mai ("Grüner-Tag"、みどりの日), der 5. Mai (Tag der Kinder、こどもの日), und da der 5. Mai auf einen Sonntag gefallen ist, wurde der Montag, der 6. Mai, zu einem Ersatzfeiertag (振替休日)erklärt.

Mori Ôgai Gedenkstätte
im Bezirk Bunkyô

2013/04/07

Takao-san & Kirschblütenregen

Sumi am Takao-san
Letzte Woche Freitag ging es auf den Takao-san, der sozusagen der Hausberg Tôkyôs ist und sich in der Stadt Hachiôji befindet. Von unserem neuen Heim aus dauerte es mit dem Auto nur ca 40 Minuten. Da ja jetzt Sumi bei uns ist, werden von nun an die Ausflüge mit Hund immer mit einem Auto bestritten.
Über den Takao-san habe ich bereits ein paar Mal ausführlicher in diesem Blog geschrieben (Nachlese: Takao-san: Unter den Schwingen des Tengu und Vom Jinbasan zum Berg Takao)

Das Wetter war wieder einmal nicht so toll, aber wenigstens regnete es nicht. Denn dieses Jahr war die Kirschblütenzeit ziemlich verregnet und kalt. Immerhin wurden im Gegensatz zu Österreich hier in Japan zu Ostern keine Schneemänner gebaut. :P Auch was Gutes. 
Kein Regen und angenehme milde Temperaturen, aber dafür war der Himmel  bewölkt, weswegen man kaum gute Fotos machen konnte (ganz zu schweigen von einer Aussicht...) und die Kirschblüten am Takao-san sind noch nicht am Blühen, dafür waren es die, die sich am Fuße des Berges befunden haben. :P Aber Sumi hat es viel Spaß gemacht und uns natürlich auch, obwohl aussergewöhnlich viele Leute unterwegs waren.

Ein paar Kirschblüten

2013/04/02

Wieder Student o(^_^)o

Gestern, am 1. April, habe ich meinen Studentenausweis abgeholt. Nein, das ist kein Aprilscherz, diese Tradition gibt es in Japan kaum. ;P Am 15. Jänner habe ich  mich an die Aufnahmeprüfung für die Tôkyô Metropolitan University (首都大学東京) gewagt und als einzige bestanden. (Die anderen beiden, die die Prüfung versucht haben, waren ebenfalls Ausländer - Chinesen, kein einziger Japaner ist angetreten...) Am 28. Feber hatte ich dann das Ergebnis und konnte die Inskriptionsfomralitäten erledigen - und seit gestern bin ich nun offiziell Student. o(^___^)o

Tôkyô Metropolitan University und Kirschblüten

Zwar habe ich bereits einen Magister von der Japanologie in Wien, allerdings reicht dieser nicht aus, um an der TMU direkt in das PhD Studium einzusteigen, denn ich möchte nicht Imaginäre Kultur (表象) machen, sondern - wie es schon immer mein Wunsch war, japanische Literatur. Und dazu gab es an der Japanologie Wien (zu meiner Zeit) leider keinerlei Kurse oder sonstiges, dass irgendwie auch nur ansatzweise damit zu tun hätte. Somit tauche ich jetzt auch in neues Gebiet ein und bin ein bißchen nervös. Also, seit gestern bin ich offiziell Student an der TMU und im Mag.studium für Japanische Literatur. ^^

Sumi bei der Kirschblütenallee vor der TMU
- mit einem Sakurakrönchen




2013/03/24

Kirschblütenzeit in Tôkyô eröffnet ^^

Letzten Samstag, am 16. März war es so weit! In Tôkyô wurde offiziell die Kirschblütenzeit eröffnet, weil 20 Kirschbäume in Japans Hauptstadt bereits in voller Blüte standen.
 
Kirschblüten-Vorschaut für den Frühling 2013 ^^

Dieses Wochenende sieht es sogar noch besser aus (abgesehen vom bewölkten Wetter), im Zentrum Tôkyôs, wo es natürlich wärmer als in den Außenbezirken ist, stehen die Kirschblüten bereits in voller Pracht und locken viele Besucher an. 

Pink stellen sich die meisten Europäer die Kirschblüte in Japan vor
Bei mir in der näheren Umgebung sind auch ein paar Kirschbüume plötzlich über Nacht in voller Blüte gestanden, aber die meisten lassen noch auf sich warten. Die meisten sind eher später blühende Sakura oder Yamazakura, Bergsakura, die noch später als die üblichen Kirschblüten blühen.

Je nach Art ist die Färbung anders, die meisten sind allerdings weiß
Auf jeden Fall wieder einmal ein schönes Schauspiel und mein kleines Sakura-Bäumchen, das ich von meinem Freund geschenkt bekommen habe, blüht auch bereits fleißig. ^^

Sumi mit meinem kleinen Sakura-Bäumchen

Die Kirschblüte Ende März Anfang April leitet auch das neue Jahr ein, denn Schul-, Uni- und Arbeitsjahr beginnen in Japan ab dem 1. April. Stimmungsmäßig finde ich das auch besser, ein neues Arbeitsjahr in der Zeit der Kirschblüte zu beginnen als in der Zeit von trüben und regnerischen Herbsttagen, wie es in Österreich der Brauch ist. XD

Weitere Sakura-Fotos: 

2013/03/18

Ein kleiner Waldgang


Letztes Wochenende sollten wir Besuch von einer Freundin aus Ôsaka bekommen, aber sie wurde plötzlich krank und musste absagen. Geplant war, dass wir zu Dritt mit Sumi am Takao-san wandern gehen. Da das Auto schon gemietet war (in Japan dürfen Hunde nur in einer Box mit dem Zug fahren und Sumi ist dafür zu groß und ihre Box sowieso...), haben wir beschlossen, nur zu Zweit und mit dem Hund in die Berge in der Gegend Tanzawas, Kanagawa, zu fahren. 

In der Region Tanzawa, Kanagawa
Eine richtige Wanderung wurde es dennoch nicht, da ich (auch jetzt) wegen einer Erkältung nicht wirklich anstrengende Sachen machen kann, also wurde es ein kleiner, gemütlicher Waldspaziergang. Sumi hat's auf jeden Fall Spaß gemacht. Das nächste Mal soll es dann wirklich der Takao-san werden. :D

Trübe Aussicht
Den ganzen Tag ging ein starker Wind und trotzdem (oder gerade deswegen?!) war es ziemlich dunstig und man hatte keine gute Aussicht. Einerseits ist das ein Zeichen dafür, dass der Frühling ansteht und die Zeit der klaren, kalten Winterluft, die für eine gute Aussicht zuständig ist, vorbei ist. Andererseits wird jetzt auch in Japan stark die Luftverschmutzung Chinas thematisiert und ein paar Mal soll die chin. Luftverschmutzung sogar Tôkyô erreicht haben. (Obwohl West-Japan mit Kyûshû und der Ôsaka-Region wesentlich belasteter ist). Aber ich glaube, an dem Tag war es einfach  nur der Frühlingsdunst. Zumindest kam nichts Spezielles in den Nachrichten.

Weitere Bilder:

2013/03/11

2 Jahre danach...

Heute vor 2 Jahren - am 11. März 2011 - ereignete sich um 14:46 das Tohoku-Erdbeben, welches eine Magnitude von 9,0 erreichte. Die meisten der fast 19.000 Toten und Vermissten forderte allerdings nicht das Erdbeben, sondern der Riesen-Tsunami, der sich von der Pazifik-Küste Nordjapans bis in den Süden sogar einige Teile der Präfektur Chiba verwüstete. Dem Tsunami folgten am 12. März die Störfälle - Wasserstoffexplosionen - im AKW Fukushima I. 

Weiße Pflaumenblüten
Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade erst ein paar Tage in Japan angekommen, um hier mit meinem Freund ein neues Leben aufzubauen. An das Erdbeben (welches ich in Kawasaki natürlich weniger schrecklich in Erinnerung habe), aber vor allem an die Tage danach möchte ich mich nicht zurückerinnern. Obwohl es natürlich Nichts ist, im Vergleich zu dem, was die Menschen in der direkt von der Katastrophe betroffenen Regionen erlebten. Auch kann ich mir keine Dokumentationen über den Tsunami ansehen, die das ganze Jahr über, aber besonders jetzt zu dieser Zeit vermehrt, im japanischen Fernsehen gibt. 

Dieses Wochenende fand erneut eine Demo gegen Atomkraft statt. Wieder im Yoyogi-Park, aber ich konnte nicht hingegehen. Am 9. März hielt Schriftsteller und Nobelpreisträger Ôe Kenzaburô eine Rede gegen Atomenergie auf der Demonstation. 
Ein Video zu einer Nachrichtensendung über die Demo und die Rede von Ôe findet man hier. 


Und hier von TBS


Vom 9. bis 11. März finden im ganzen Land an verschiedenen Orten Demonstrationen gegen Atomkraft statt. 

Zwei Jahre nach der Natur- und Reaktorkatastrophe geht der Wiederaufbau im Norden Japans nur schleppend voran. Während man in Tôkyô und andernorts rasch wieder zum alltäglichen Trott, hie und da gespickt mit "Kizuna" oder "Ganbaro Nippon" Rufen, übergegangen ist, sieht die Situtation im Nordosten anders aus. 

Eine interessante Reportage über das Leben in den am schlimmsten vom Tsunami und Reaktorunfall betroffenen Gebieten hat die Neue Züricher Zeitung unter dem Titel "Keine Zeit für Wut - Vier Schicksale zwei Jahre nach 'Fukushima'" zusammengestellt. Bislang das beste, was ich zu dem heutigen Jahrestag der Katastrophe in den deutschsprachigen Medien gefunden habe. 


2013/03/07

Zaghafter Frühlingsbeginn...

Pflaumenblüte...
Letzten Freitag gab es einen sehr starken Sturm, der auch 春一番 (haru ichiban) genannt wird. Es ist der erste warme Sturm, der den herannahenden Frühling ankündet. Die Ankündigung war allerdings nur kurz, denn Tags darauf war es wieder eisig kalt. Dies hat sich zu Wochenbeginn geändert, die Pflaumenblüten blühen schon hie und da ganz prächtig und heute hatte es angenehme 19°C, morgen soll es sogar bis zu 21°C haben!

Das soll mir nur ganz recht sein, denn das Haus, in das wir umgezogen sind, ist ein Holzhaus, und die sind im Winter ziemlich kalt! Dafür dürfte man den japanischen Sommer kühl und halbwegs schimmelfrei verbringen. :D

Sumi hat sich an ihre neue Umgebung bereits wunderbar gewöhnt. Sie bellt die Nachbarn nicht mehr aus, pennt die ganze Zeit in der Sonne im Garten, geht viel Spazieren (es gibt eine Unmenge an Parks in unserer Nähe) und liebt den Noppe heiß und innig. Die beiden verstehen sich am besten von allen. Vor ein paar Tagen hat sich Loki auch einmal zu Sumi hingelegt, aber sonst streiten sie die meiste Zeit miteinander (der Streit geht immer von Loki aus). 


Nur 5 Minuten von zu Hause entfernt...
Alles ganz gut, nur Chibi ist ja nicht mit von der Partie. Als mein Freund noch ein letztes Mal in die alte Wohnung ging, um ein paar Sachen zu holen und dem Vermieter die Schlüssel zu übergeben, hat er Chibi im Garten nebenan sitzen gesehen. Sie hat nicht mehr auf seine Rufe reagiert und sah ihn ganz merkwürdig an. Nebenbei gesagt ist sie ganz schön ausgefressen, dafür, dass sie den ganzen Winter im Freien verbracht hat. Ich nehme an, sie wird gut von den Leuten herum gefüttert und mein Freund will sie jetzt auch manchmal füttern gehen...


Weitere Fotos:

2013/02/23

Umzug!

Morgen ist der letzte Tag vom Umzug, dann muss alles, was mit dem Auto transportiert werden muss, draußen sein. Im Moment bin ich noch beim Zusammenpacken der Bücher, das sich als eine schier unendliche Aufgabe herausstellt. Zwei Bücher-Messies auf einem Haufen sind nicht gut....

Letzten Sonntag wurden bereits die ersten Möbel und vor allem das Katzengetier in das neue Haus gebracht. Übrigens, wir ziehen von Kawasaki nach Tôkyô, weil es dort - plötzlich unerwartet - ein großes Haus zum Mieten gab, das ungefähr 5,000 Yen (= ca. 50 Euro) mehr kostet als unsere jetzige Mini-Wohnung. Da muss man natürlich gleich zuschlagen.

Die Katzen sind bereits verpackt und transportfähig
Sumi hat unendlich viel geweint, als wir die Katzen ins Auto getragen haben. Aber zwanzig Minuten später war sie mit ihren Spielsachen (wir vermuten, dass Sumi die Katzen als ihr Spielzeug ansieht) wieder vereint und happy. Loki hat sich sofort irgendwo hin verkrochen, die anderen beiden, Noppe und Moshe, waren aber noch ängstlich und blieben in der Box. Deswegen hat sich Sumi zu ihnen hineingekuschelt! Unglaublich, denn in der Box war sie seit dem Flug nicht mehr und eigentlich dachte ich, dass sie da nie wieder hinein gehen wird. O.o

Sumi steht den Katzen bei

Das Haus und der Garten gefallen dem Pelztier sehr gut. Der Garten muss noch ausbruchssicher gemacht werden. Morgen helfen uns bei der Schwerstarbeit drei Freunde, dann gibt es eine erste Home-Party. ^^

Da wir vor dem Umzug recht im Stress waren, konnten wir das Internet für das neue Haus nicht rechtzeitig anmelden. Die erste Woche werde ich also noch ohne Verbindung zum Netz sein. 

Der neue Garten gefällt ihr auch
Ich freue mich natürlich auf das große schöne Haus, aber der Ort, an dem wir die letzten 2 Jahre verbracht haben, war total heimlig und wundershön. Schade, dass wir hier kein geeignetes Haus gefunden haben... Und mit dem Umzug raus aus Kawasaki bzw. raus aus dem jetzigen Ort werden wir uns wohl für immer von Chibi verabschieden müssen. Seit sie im August abgehauen ist, ist sie ja noch eine Weile im Garten und um unsere Wohnung herumgegurkt, aber über den Winter und als wir aus Österreich zurück gekommen sind dürfte sie verschwunden sein. Ich habe den Verdacht, dass unsere Nachbarn sie reingeholt haben. Sollte es wirklich so sein, dann geht es Chibi gut und sie hat ein neues liebevolles Zuhause. Das ist natürlich das Wichtigste, allerdings wird sie uns abgehen.... 

2013/02/15

Happy Valentine!

Allen noch nachträglich einen schönen Valentinstag!


Wann merkt man, dass es langsam Frühling wird?
Wenn es wieder Sakura Zeugs gibt! ^^


Ab morgen wird gesiedelt, wir ziehen aus der kleinen Wohnung in ein großes Haus um. Leider ändert sich dafür die Gegend, was natürlich Vor- sowie Nachteile hat. Mir hängt Inadazutsumi schon sehr am Herzen, vielleicht kommenw ir ja irgendwann wieder zurück. Es ist ja schon ein schmucker Ort mit vielen tollen Lokalen, relativ wenig Kettenrestaurants und viel Grün und Flüsse. Der neue Wohnort ist auch auch schön, mit viel Grün und vielen Parks! Weiter draußen, aber dafür nicht Kanagawa, sondern Tôkyô. 

Auf jeden Fall freu ich mich schon und kann's kaum erwarten! Wenn der Umzug vorbei ist steht auch schon der Frühling in Japan mit samt seiner schönen Kirschblüte an! Ich glaube, dieses Jahr wird ein schönes Jahr werden! o(^____^)o

2013/01/21

Wie Hund und Katz'

Dass das Sprichwort "Sie verstehen sich wie Hund und Katz'" (= nämlich gar nicht) in Japan anders lautet, und zwar "Sie verstehen sich wie Hund und Affe" (= nämlich gar nicht, auf Japanisch: 犬猿の仲, ken'en no naka) ist anhand dieses Bildes ersichtlich:

Von oben nach unten: Loki, Moshe, Noppe und Sumi (im Katzenkörbchen O.o)

Sumi ist erst seit zwei Wochen in Japan, versteht sich aber - für ihre Verhältnisse! - bereits sehr gut mit den Katzen. Meine liebe Maus ist nämlich eine ganz eigenwillige und verträgt sich auch kaum mit anderen Hunden. Gerade mal den Hund meiner Schwester hat sie akzeptiert, allerdings krachen die beiden auch oft aneinander (Futterneid). 

2013/01/14

Sieben Namen des Schnees

Schnee in Tôkyô ist eher eine Seltenheit und heute war es so weit. Seit den Morgenstunden schneit es unaufhörlich dicke Flocken, aber morgen soll der ganze "Spuk" bereits vorbei sein - der typische Tôkyô-Winter mit Plusgraden und Sonnenschein kommt zurück.

Kamelienblüten im Schnee

Dementsprechend unvorbereitet trifft es die Leute an der Pazifikküste auch immer, wenn es mal doch schneit. Und dieses Mal ist es sogar ziemlich viel Schnee.

Schnee in Tôkyô? Wenn's nach Sumi ginge: Verbieten!

Anders in Aomori oder anderen Präfekturen Nordjapans. In Aomori gibt es sieben Namen für Schnee, die Niinuma Kenji (新沼謙治) in seinem Lied Tsugaru Koi'onna (津軽恋女) aus dem Jahr 1987 besingt.

2013/01/07

Sumi in Japan o(^.^)o

Die Neujahrsfeiertage habe ich genutzt, um meinen Hund nach Japan mitzunehmen. Begonnen hat das Prozedere bereits im März letzten Jahres (Blutprobenanalyse etc) und eigentlich war es geplant, den Hund im September mitzunehmen, aber mangels Urlaub wurde das nun auf jetzt verschoben. 

Mein kuroshiba Sumi posiert vor einem Schrein-torii
Und alles hat prächtig geklappt! Die Behördengänge in Österreich waren nicht einmal soo problematisch und da alle Formulare etc gepasst haben, wurde in Narita nur kontrolliert, ob der Chip passt und dann durften wir gehen. Den Flug hat Sumi scheinbar auch so halbwegs überstanden, denn sie hat - als sie mir übergeben wurde - vor lauter Freude hysterisch herumgeschrieen, so wie sie das immer macht. O.o (Die umherstehenden Menschen dachten allerdings, sie würde vor lauter Angst so schreien... das war falsch aber naja... -_-") 

Sumi inspiziert einen kleinen Inari-Schrein
unweit des Flughafens Narita

Wir waren auch schon spazieren, und sie frißt und trinkt brav, ist sowieso mehr überdreht, manchmal döst sie neben mir herum. Jetzt müssen wir "nur" noch den Hund und die Katzen aneinander gewöhnen. Moshe hat da kein Problem, Sumi ist sich noch nicht sicher, ob Moshe Freund oder Feind ist, da sind beide Gefühle vorhanden, so wie's aussieht. Und Noppe und Loki kommen für's Erste aus ihren Verstecken nicht hervor. 
Aber wir hatten ja schon einmal einen Shiba Inu bei uns, somit wissen zumindest die Katzen, was auf sie zukommen wird.

Mit Sumi in Japan bedeutet es auch, dass dieser Blog nun um eine Hunde-Kategorie größer wird; später werde ich sie noch genauer vorstellen, aber jetzt bin ich zu müde. ^^; Und worauf demnächst mein Hauptaugenmerk liegen wird: Reisen mit Hund in Japan! Ein ganz wichtigtes und schwieriges Thema!