2013/06/21

Chiba - Tateyama

Sumi sieht zum ersten Mal
das Meer
Nebst einer Wandertour gings in der Golden Week auch nach Chiba, genauer gesagt nach Tateyama (館山). Jetzt wo sich Ende Juni die Regenzeit auch eingefangen hat, scheint mir der Ausflug nach Tateyama weit in der Vergangenheit zurück zuliegen. Das Wetter war angenehm herrlich, Sonnenschein und blauer Himmel. 

Davon kann man augenblicklich nur träumen. Aber trotzdem gibts einen netten Spruch zur Regenzeit in Japan: 紫陽花の咲く町に、傘の花も咲きます (ajisai no saku machi ni, kasa no hana mo sakimasu) In den Städten, wo die ajisai (Hortensien) blühen, blühen auch die Regenschirme. Tja, Ajisai und Regenzeit gehören eben zusammen. Die kleine in unserem Garten blüht auch schon.

Aber nun zu Tateyama!

Die Stadt liegt im Südosten der Präfektur Chiba, auf der Bôsô-Halbinsel (房総半島) und es gibt auch eine dazugehörige Burg. Um nach Tateyama bzw. Chiba zu gelangen, hat man zwei Möglichkeiten. Den Landweg oder den Wasserweg. Dh entweder man fährt mit dem Auto entlang der Tôkyô-Bucht bis nach Chiba, oder man fährt über das Wasser, indem man die sogenannte Tôkyô Wan Aqua Line (東京湾アクアライン) benutzt. Die Aqua Line ist eine Autobahn, die Tunnel und Brücke gleichzeitig beherbergt, und verbindet die Präfektur Kanagawa direkt mit der Präfektur Chiba. Da wir früh morgens losgefahren sind, haben wir uns für die Aqua Line entschieden, in der Hoffnung, dass noch kein Stau sei.

Anzeige der Navi: Der himmelblaue Strich ist die Route,
das Blaue drum herum ist das Meer. Via Tunnel nach Chiba
Zu nächst fährt man bei der Kawasaki Ukishima Junction (川崎浮島ジャンクション) in den 9,5 km langen Tunnel und kommt dann wieder an die Oberfläche, bei dem sogenannten Umi Hotaru (海ほたる, Meeresglühwürmchen) heraus und kann entweder zum entlegenen Tôkyô oder zum etwas näheren Chiba schauen - oder shoppen, wie es sich gehört. 
Umi Hotaru - der Blick nach Tôkyô

Dann gehts über die 4,4 km Brücke, bis man in Kisarazu (木更津), Chiba, ankommt. Beim Rückweg gab es Stau auf der Aqua Line mit einer Wartezeit von 4 Stunden im (!) Tunnel. Das haben wir uns dann nicht gegeben und sind über den Landweg heimgekehrt. XD

Umi Hotaru - der Blick nach Chiba

Warum sind wir ausgerechnet in so ein verschlafenes Nest wie Tateyama gefahren? Tateyama ist der Geburtsort meines Freundes, aber da er dort wirklich nur geboren und woanders aufgewachsen ist, kennt er sich in Tateyama auch nicht so wirlich aus. XD 

Eine Burg mit Meerblick
Tateyama war wirklich schöner als erwartet. Ich habe nicht so wirklich viele Vorstellungen von Chiba, außer der Stadt Funabashi, dem Disneyland und dem Narita-Flughafen habe ich nicht allzuviel mit dieser Präfektur verbinden können. Ach ja! Erdnüsse, das habe ich auch gelernt, Erdnüsse sind eine Spezialität in Chiba und auch in Tateyama hat man sie in allen möglichen Formen (Eis) und Farben (mit Matcha) vorfinden können. :)

Burg Tateyama - Schauplatz der Geschichte Nansô Satomi Hakkenden (南総里見八犬伝, Geschichte der 8 Hundekrieger Satomis von Takizawa Bakin, 1842)

Zu Mittag gings in ein veganisches Bio-Restaurant, wohin man auch Hunde mitnehmen durfte. Es schmeckte wirklich außergewöhnlich lecker. Nach dem Essen sind wir ans Meer, und zwar an den südlichsten Punkt der Bôsô-Halbinsel und Sumi hat dort ihre erste Erfahrung mit Meerwasser gemacht (dH sie wollte es trinken, aber es schmeckte ihr nicht, also ging sie zum nächsten Platz und das Prozedere hat sich ungefähr 3 Mal wiederholt XD) und sie war nicht begeistert. 

Noch unschlüssig, wozu Meer gut sein soll: Sumi
Auf dem Weg nach Hause sind wir an der Küste entlang gefahren und an einem netten Sandstrand haben wir noch einmal einen Halt gemacht. Dort machte Sumi ihre erste Erfahrung mit Sand zwischen den Zehen (sie ging so, wie sie anfangs auf den Tatami-Matten ging! XD) und dann noch die Wellen, die immer wieder auf sie zu kamen und nass machten. 
Fazit für Sumi: Es hat ihr überhaupt nicht gefallen und sie ist ein Berg-Hund, kein Meer-Hund. XD

Flucht vor den Wellen
Aber wir konnten an dem Strand einige Muscheln einsammeln. Es lagen so viele richtig große und schöne Muscheln herum, dass wir dann diese mit einer aus Korea angespülten Plastiktrage nach Hause mitgenommen haben. XD Der Strand war auch schöner als der von zB Kamakura, was mich verwundert, weil es ja immer heißt, wenn man schönes Meer in Japan sehen will, soll man nach Kagoshima (Kyûshû) oder noch besser gleich nach Okinawa. Aber das im Süden von Chiba war auch nicht so schlecht für den Anfang. :) 

Sumi inspiziert Muscheln

Weitere Bilder:

Die Burg Tateyama
Karte des Burggartens
Denkmalschutz einmal anders: Mit Wachhund XD
Sumi vor den Gräbern der 8 Samurai,
auf deren Legende die Geschichte der 8 Hundekrieger basiert
Zum ersten Mal veganes Essen!
Und veganer Kürbiskuchen! Yummy!
Mit nicht-veganem Hund :)
Der südlichste Punkt... der Bôsô-Halbinsel
Mit Leuchtturm
Wer findet den südlichsten Punkt (der Bôsô-Halbinsel) auf dieser Karte? :)
Meer
Mehr Meer
Noch mehr Meer
Meer
Keine Freude am Meer
Muscheln ohne Ende

2 Kommentare:

  1. schön! können wir auch in shiba ans Meer fahren.

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    1. Tateyama steht auch auf der Programmliste! Hast du hoffentlich schon alles vorbereitet? :P

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