Heute vor 2 Jahren - am 11. März 2011 - ereignete sich um 14:46 das Tohoku-Erdbeben, welches eine Magnitude von 9,0 erreichte. Die meisten der fast 19.000 Toten und Vermissten forderte allerdings nicht das Erdbeben, sondern der Riesen-Tsunami, der sich von der Pazifik-Küste Nordjapans bis in den Süden sogar einige Teile der Präfektur Chiba verwüstete. Dem Tsunami folgten am 12. März die Störfälle - Wasserstoffexplosionen - im AKW Fukushima I.
Weiße Pflaumenblüten |
Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade erst ein paar Tage in Japan angekommen, um hier mit meinem Freund ein neues Leben aufzubauen. An das Erdbeben (welches ich in Kawasaki natürlich weniger schrecklich in Erinnerung habe), aber vor allem an die Tage danach möchte ich mich nicht zurückerinnern. Obwohl es natürlich Nichts ist, im Vergleich zu dem, was die Menschen in der direkt von der Katastrophe betroffenen Regionen erlebten. Auch kann ich mir keine Dokumentationen über den Tsunami ansehen, die das ganze Jahr über, aber besonders jetzt zu dieser Zeit vermehrt, im japanischen Fernsehen gibt.
Dieses Wochenende fand erneut eine Demo gegen Atomkraft statt. Wieder im Yoyogi-Park, aber ich konnte nicht hingegehen. Am 9. März hielt Schriftsteller und Nobelpreisträger Ôe Kenzaburô eine Rede gegen Atomenergie auf der Demonstation.
Ein Video zu einer Nachrichtensendung über die Demo und die Rede von Ôe findet man hier.
Und hier von TBS
Vom 9. bis 11. März finden im ganzen Land an verschiedenen Orten Demonstrationen gegen Atomkraft statt.
Zwei Jahre nach der Natur- und Reaktorkatastrophe geht der Wiederaufbau im Norden Japans nur schleppend voran. Während man in Tôkyô und andernorts rasch wieder zum alltäglichen Trott, hie und da gespickt mit "Kizuna" oder "Ganbaro Nippon" Rufen, übergegangen ist, sieht die Situtation im Nordosten anders aus.
Eine interessante Reportage über das Leben in den am schlimmsten vom Tsunami und Reaktorunfall betroffenen Gebieten hat die Neue Züricher Zeitung unter dem Titel "Keine Zeit für Wut - Vier Schicksale zwei Jahre nach 'Fukushima'" zusammengestellt. Bislang das beste, was ich zu dem heutigen Jahrestag der Katastrophe in den deutschsprachigen Medien gefunden habe.
Wow, dass das tatsächlich schon wieder 2 Jahre her ist.. ich bin damals gerade erst von einem Monat Japan zurückgekommen und es war, als hätte ich einfach einen ganz böse Albtraum. Es folgte dann ganz viel Telefonchaos, als wir versucht haben, alle unsere Bekannten dort zu erreichen usw... mag mich auch gar nicht mehr zurückerinnern. Es war einfach nur schrecklich.
AntwortenLöschenJa, die Zeit ist wie im Flug vergangen!
LöschenWenn man bedenkt, dass es für die Leute in Österreich oder für Leute wie mich, die das Erdbeben "nur" in Tôkyô erlebt haben, schon schlimm war, will ich mir gar nicht vorstellen, wie es für die Menschen war, die den Tsunami mit eigenen Augen gesehen und ihr Hab und Gut und ihre Familien verloren haben...
Ein Freund von mir hat sein Elternhaus in Iwate verloren, seine Eltern zum Glück nicht! Sie waren gerade auf Wien-Urlaub bei ihm... Glück im Unglück!