2012/04/16

Shidarezakura & Felice Beato

春雨のしくしく降るに高円の山の桜はいかにかあるらむ

Andauernder Frühlingsregen,  was ist wohl mit den Kirschblüten vom Berg Takamato.
Manyôshû, 8. Band (Watanabe no Azumato)
Shidarezakura beim Kaiserpalast
Der Frühlingsregen vom Samstag hat so gut wie alle Kirschblüten bereits weggefegt und jetzt ist die ganze Pracht dahin. Vor einer Woche waren sie noch in voller Blüte - und nun ist das beliebte Frühjahrsschauspiel bereits vorbei. Zumindest Phase 1. Es gibt nämlich viee verschiedene Arten von Kirschblüten in Japan, und zB die Shidarezakura, deren Äste wie die einer Trauerweide hinabhängen und an denen sich ganz viele Blütenköpfe befinden, blüht im Moment sehr schön.
Ich für meinen Teil finde, dass die Shidarezakura wohl die schönste Kirschblüten-Art ist, aber jeder hat einen anderen Geschmack. :P


Shidarezakura beim Kaiserpalast

Obwohl nahezu alle Kirschblüten abgeblüht sind, haben wir uns trotzdem auf den Weg zum Kaiserpalast gemacht, dessen Burggraben von unzähligen Kirschbäumen gesäumt wird. Letzte Woche war bestimmt die Hölle los - diese Woche kaum etwas, es waren ein paar Leute, die eisern hanami machten, aber ansonsten waren die meisten Besucher chinesische Touristen.

Felice Beato - A Photographer on the Eastern Road
Plakat der Felice-Beato-Ausstellung im
Tôkyô Metropolitan Mueum of Photography
Nach dem (unvollendeten) Spaziergang um und in dem Park des Kaiserpalastes sind wir nach Ebisu in das Tôkyô Metropolitan Museum of Photography gegangen, um uns die Ausstellung von Felice Beato anzusehen. Beato (1832-1909) war ein Fotograf und lebte über 20 Jahre in Japan (1863-1884), wo er auch ein eigenes Fotostudio aufmachte. Er hatte aber auch viele andere Länder in Asien bereist (wie zB Indien, China, Korea) und war auch als Kriegsfotograf tätig. Die Ausstellung unter dem Namen Felice Beato - A Photographer on the Eastern Road zeigte viele Leihgaben seiner Fotografien aus dem J. Paul Getty Museum, Los Angeles. Es war wirklich unglaublich, Fotografien zu sehen, die mehr als 100 Jahre alt sind und noch immer gestochen scharf! Teilweise schärfer und detailierter als die Fotos heutiger (billig-)Kameras. Mich haben natürlich vor allem seine Bilder des alten Japans und Edos interessiert. Bekannt ist seine Panoramaaufnahme (zu der damaligen Zeit kaum in Asien verbreitet) von Edo oder die "Farbfotografien" der Portrais der Einwohner Japans.  
Leider war der Ausstellungskatalog extrem teuer (über 5000 Yen), also hab ich dieses Mal nicht zugeschlagen, sondern die Flucht ergriffen. 

Das Tôkyô Metropolitan Museum of Photography in Ebisu
Das Tôkyô Metropolitan Museum of Photography, nebenbei gesagt das einzige Museum in Japan, dass sich explizit der Fotografie widmet, hat auch noch eine andere Ausstellung und zwar zu Ehren der heute 91jährigen Schauspielerin Hara Setsuko, die als 16jährige in dem 1937 gedrehten Film "Die Tochter des Samurai" (Atarashiki tsuchi), einer deutsch-japanischen Co-Produktion, die Hauptrolle spielte. 
Hara Setsuko ist wirklich eine wahnsinnig wundervolle Schauspielerin und war bereits in der Kriegszeit, aber vor allem in der Nachkriegszeit sehr gefragt. Sie spielte vor allem in den Filmen der Regiseure Ozu Yasujiro oder Kurosawa Akira mit. 
Plakat der Ausstellung "Die Tochter des Samurai" mit Hara Setsuko
Neben Fotografien von Hara Setsuko wird auch der Film im Museum (zu bestimmten Zeiten) vorgeführt. Diese Ausstellung möchte ich mir unbedingt ansehen! (Gerade jetzt wo irgendso jemand im Tsutaya alle Ozu Filme ausgeborgt hat! >_<") 

Weitere Fotos:

Shidarezakura
Abgefallene Kirschblüten treiben im Burggraben des Kaiserpalastes

Aber auch tsubaki (Kamelien) sind schön!
Vor allem die, mit einem gefüllten Blütenkopf!



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