2013/03/24

Kirschblütenzeit in Tôkyô eröffnet ^^

Letzten Samstag, am 16. März war es so weit! In Tôkyô wurde offiziell die Kirschblütenzeit eröffnet, weil 20 Kirschbäume in Japans Hauptstadt bereits in voller Blüte standen.
 
Kirschblüten-Vorschaut für den Frühling 2013 ^^

Dieses Wochenende sieht es sogar noch besser aus (abgesehen vom bewölkten Wetter), im Zentrum Tôkyôs, wo es natürlich wärmer als in den Außenbezirken ist, stehen die Kirschblüten bereits in voller Pracht und locken viele Besucher an. 

Pink stellen sich die meisten Europäer die Kirschblüte in Japan vor
Bei mir in der näheren Umgebung sind auch ein paar Kirschbüume plötzlich über Nacht in voller Blüte gestanden, aber die meisten lassen noch auf sich warten. Die meisten sind eher später blühende Sakura oder Yamazakura, Bergsakura, die noch später als die üblichen Kirschblüten blühen.

Je nach Art ist die Färbung anders, die meisten sind allerdings weiß
Auf jeden Fall wieder einmal ein schönes Schauspiel und mein kleines Sakura-Bäumchen, das ich von meinem Freund geschenkt bekommen habe, blüht auch bereits fleißig. ^^

Sumi mit meinem kleinen Sakura-Bäumchen

Die Kirschblüte Ende März Anfang April leitet auch das neue Jahr ein, denn Schul-, Uni- und Arbeitsjahr beginnen in Japan ab dem 1. April. Stimmungsmäßig finde ich das auch besser, ein neues Arbeitsjahr in der Zeit der Kirschblüte zu beginnen als in der Zeit von trüben und regnerischen Herbsttagen, wie es in Österreich der Brauch ist. XD

Weitere Sakura-Fotos: 

2013/03/18

Ein kleiner Waldgang


Letztes Wochenende sollten wir Besuch von einer Freundin aus Ôsaka bekommen, aber sie wurde plötzlich krank und musste absagen. Geplant war, dass wir zu Dritt mit Sumi am Takao-san wandern gehen. Da das Auto schon gemietet war (in Japan dürfen Hunde nur in einer Box mit dem Zug fahren und Sumi ist dafür zu groß und ihre Box sowieso...), haben wir beschlossen, nur zu Zweit und mit dem Hund in die Berge in der Gegend Tanzawas, Kanagawa, zu fahren. 

In der Region Tanzawa, Kanagawa
Eine richtige Wanderung wurde es dennoch nicht, da ich (auch jetzt) wegen einer Erkältung nicht wirklich anstrengende Sachen machen kann, also wurde es ein kleiner, gemütlicher Waldspaziergang. Sumi hat's auf jeden Fall Spaß gemacht. Das nächste Mal soll es dann wirklich der Takao-san werden. :D

Trübe Aussicht
Den ganzen Tag ging ein starker Wind und trotzdem (oder gerade deswegen?!) war es ziemlich dunstig und man hatte keine gute Aussicht. Einerseits ist das ein Zeichen dafür, dass der Frühling ansteht und die Zeit der klaren, kalten Winterluft, die für eine gute Aussicht zuständig ist, vorbei ist. Andererseits wird jetzt auch in Japan stark die Luftverschmutzung Chinas thematisiert und ein paar Mal soll die chin. Luftverschmutzung sogar Tôkyô erreicht haben. (Obwohl West-Japan mit Kyûshû und der Ôsaka-Region wesentlich belasteter ist). Aber ich glaube, an dem Tag war es einfach  nur der Frühlingsdunst. Zumindest kam nichts Spezielles in den Nachrichten.

Weitere Bilder:

2013/03/11

2 Jahre danach...

Heute vor 2 Jahren - am 11. März 2011 - ereignete sich um 14:46 das Tohoku-Erdbeben, welches eine Magnitude von 9,0 erreichte. Die meisten der fast 19.000 Toten und Vermissten forderte allerdings nicht das Erdbeben, sondern der Riesen-Tsunami, der sich von der Pazifik-Küste Nordjapans bis in den Süden sogar einige Teile der Präfektur Chiba verwüstete. Dem Tsunami folgten am 12. März die Störfälle - Wasserstoffexplosionen - im AKW Fukushima I. 

Weiße Pflaumenblüten
Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade erst ein paar Tage in Japan angekommen, um hier mit meinem Freund ein neues Leben aufzubauen. An das Erdbeben (welches ich in Kawasaki natürlich weniger schrecklich in Erinnerung habe), aber vor allem an die Tage danach möchte ich mich nicht zurückerinnern. Obwohl es natürlich Nichts ist, im Vergleich zu dem, was die Menschen in der direkt von der Katastrophe betroffenen Regionen erlebten. Auch kann ich mir keine Dokumentationen über den Tsunami ansehen, die das ganze Jahr über, aber besonders jetzt zu dieser Zeit vermehrt, im japanischen Fernsehen gibt. 

Dieses Wochenende fand erneut eine Demo gegen Atomkraft statt. Wieder im Yoyogi-Park, aber ich konnte nicht hingegehen. Am 9. März hielt Schriftsteller und Nobelpreisträger Ôe Kenzaburô eine Rede gegen Atomenergie auf der Demonstation. 
Ein Video zu einer Nachrichtensendung über die Demo und die Rede von Ôe findet man hier. 


Und hier von TBS


Vom 9. bis 11. März finden im ganzen Land an verschiedenen Orten Demonstrationen gegen Atomkraft statt. 

Zwei Jahre nach der Natur- und Reaktorkatastrophe geht der Wiederaufbau im Norden Japans nur schleppend voran. Während man in Tôkyô und andernorts rasch wieder zum alltäglichen Trott, hie und da gespickt mit "Kizuna" oder "Ganbaro Nippon" Rufen, übergegangen ist, sieht die Situtation im Nordosten anders aus. 

Eine interessante Reportage über das Leben in den am schlimmsten vom Tsunami und Reaktorunfall betroffenen Gebieten hat die Neue Züricher Zeitung unter dem Titel "Keine Zeit für Wut - Vier Schicksale zwei Jahre nach 'Fukushima'" zusammengestellt. Bislang das beste, was ich zu dem heutigen Jahrestag der Katastrophe in den deutschsprachigen Medien gefunden habe. 


2013/03/07

Zaghafter Frühlingsbeginn...

Pflaumenblüte...
Letzten Freitag gab es einen sehr starken Sturm, der auch 春一番 (haru ichiban) genannt wird. Es ist der erste warme Sturm, der den herannahenden Frühling ankündet. Die Ankündigung war allerdings nur kurz, denn Tags darauf war es wieder eisig kalt. Dies hat sich zu Wochenbeginn geändert, die Pflaumenblüten blühen schon hie und da ganz prächtig und heute hatte es angenehme 19°C, morgen soll es sogar bis zu 21°C haben!

Das soll mir nur ganz recht sein, denn das Haus, in das wir umgezogen sind, ist ein Holzhaus, und die sind im Winter ziemlich kalt! Dafür dürfte man den japanischen Sommer kühl und halbwegs schimmelfrei verbringen. :D

Sumi hat sich an ihre neue Umgebung bereits wunderbar gewöhnt. Sie bellt die Nachbarn nicht mehr aus, pennt die ganze Zeit in der Sonne im Garten, geht viel Spazieren (es gibt eine Unmenge an Parks in unserer Nähe) und liebt den Noppe heiß und innig. Die beiden verstehen sich am besten von allen. Vor ein paar Tagen hat sich Loki auch einmal zu Sumi hingelegt, aber sonst streiten sie die meiste Zeit miteinander (der Streit geht immer von Loki aus). 


Nur 5 Minuten von zu Hause entfernt...
Alles ganz gut, nur Chibi ist ja nicht mit von der Partie. Als mein Freund noch ein letztes Mal in die alte Wohnung ging, um ein paar Sachen zu holen und dem Vermieter die Schlüssel zu übergeben, hat er Chibi im Garten nebenan sitzen gesehen. Sie hat nicht mehr auf seine Rufe reagiert und sah ihn ganz merkwürdig an. Nebenbei gesagt ist sie ganz schön ausgefressen, dafür, dass sie den ganzen Winter im Freien verbracht hat. Ich nehme an, sie wird gut von den Leuten herum gefüttert und mein Freund will sie jetzt auch manchmal füttern gehen...


Weitere Fotos: