2016/02/20

Doris Dörries "Grüße aus Fukushima" (Fukushima, mon amour) gewinnt bei der Berlinale 2016 den Heiner-Carow-Preis

Mit ihrem Film über die außergewöhnliche Freundschaft einer jungen Deutschen und einer gealterten Geisha, die nach dem AKW Unfall in Fukushima in die Sperrzone zurückkehrte, erhielt die Regisseuring Doris Dörrie den Heiner-Carow-Preis bei der 66sten Berlinale. Ausgezeichnet wird beim Heiner-Carow-Preis im Zuge der Berlinale ein deutscher Spiel-, Dokumentar- oder Essayfilm aus der Sektion Panorama.

"Grüße aus Fukushima" von Doris Dörrie
Japanliebhabern dürfte der Film "Kirschblüten - Hanami" von Doris Dörrie bereits bekannt sein. In ihrem neuesten Film, der ganz in schwarz-weiß gehalten ist, kehrt Dörrie nach Japan zurück und erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft im Fukushima nach 2011. Der Film wurde letztes Jahr im Frühling in der Stadt Minami-Soma, die nur 15 km vom AKW Fukushima entfernt liegt, gedreht. Die Rolle der jungen Marie spielt Rosalie Thomass, die dafür mit dem Bayrischen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde. Die Rolle der Geisha Satomi wird von der Japanerin Momoi Kaori (桃井かおり) gespielt.

Die junge Deutsche Marie (Rosalie Thomass) reist nach Japan, um ihren enttäuschten Träumen zu entkommen, Dort tritt sie der Organisation Clowns4Help bei, um den Opfern der 3fach Katastrophe des Tohoku-Erdbebens von 2011, die noch immer fern ihrer Heimat in temporären Behausungen leben müssen, ein wenig Trost zu spenden. Im Zuge ihres Aufenthaltes trifft sie auf Satomi (Momoi Kaori), eine ältere Geisha, die in ihr zerstörtes Haus in der Stadt Minami-Soma, die mittlerweile zur Sperrzone wegen des AKW Unfalls erklärt wurde, zurückkehrt. Marie erklärt sich bereit, Satomi in die Sperrzone zu folgen und ihr bei den Aufräumarbeiten im Haus zu helfen. Dabei werden beide von den Erinnerungen an ihre Vergangenheit, die sie eigentlich hinter sich lassen wollten, eingeholt.

 Offizieller Trailer zum Film

Laut Asahi Shinbun basiert die Idee zur Figur Satomi auf einer realen Person, nämlich Ito Tsuyako, welche auch "die letzte Geisha von Kamaishi" genannt wurde. Kamaishi liegt in der Präfektur Iwate, die 2011 vor allem durch den Tsunami schwer getroffen wurde. Ito lebte nach der Naturkatastrophe in einer der temporären Behausungen und starb dieses Jahr im Jänner im Alter von 89 Jahren.

Filmstart in Deutschland ist der 10. März, genau ein Tag vor dem 5ten Jahrestag der 3fach-Katastrophe. Der englische Titel des Films lautet "Fukushima, mon amour" (フクシマ・モナムール), wann er in Japan gezeigt wird, steht jedoch noch nicht fest. Ich hoffe doch, dass er überhaupt und dann auch noch demnächst gezeigt wird. 

Hier ist noch ein Link zu einem empfehlenswerten Interview mit der Regisseurin Dörrie über ihren Film und ihre Besuche in Fukushima:

Doris Dörrie: Überleben in Fukushima

2016/02/16

Stereotype & Tokyo - idealisiertes und aufpoliertes Image von ausländischen Touristen in Tokyo

Ein neuer, internationaler Look für Tokyo musste her, da die Stadt und sowieso das ganze Land überhaupt im Sauseschritt auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo zusteuern. 
Diverse "Skandälchen" und "Problemchen" - wie zB das plagiierte Logo der Tokyo Olympics des Designers Sano Kenjiro, welches jetzt durch ein neues ersetzt wird, oder die Kontroverse um die Ausgaben für das neue opulente Olympic Stadium, die auch einen neuen Entwurf und Plagiatsvorwürfe zur Folge hatten, werden geflissentlich ignoriert. 

Ein Plagiat ist ein Plagiat ist ein Plagiat.

2016/02/04

Setsubun - Teufel raus und Glück herein

Am 3. Februar ist Setsubun 節分 - ein japanisches Fest, das sich vor allem bei Kindern grosser Beliebtheit erfreut. Denn hierbei ist es erlaubt, die Teufel mit Bohnen werfen zu vertreiben!

Bohnen werfen unter dem Motto:
Teufel raus, Glück herein! (*1)
Setsubun findet einem Tag vor Frühlingsbeginn (risshun, 立春) statt. Der Frühlingsbeginn fällt seit 1984 bis 2020 auf den 4. Februar, deswegen fällt Setsubun ebenso seit 1984 bis 2020 auf den 3. Februar.