Brennende Berge als Wegweiser in die Unterwelt
Jährlich findet am 16. August in Kyôto das Daimonji Gozan Okuribi (大文字 五山送り火) statt. An diesem Tag endet in Japan O-Bon (お盆), welches so viel wie das japanische Pendant zu Allerheiligen ist.
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Daimonji in Kyôto (Kyôto Shinbun) |
Zu O-Bon (13.-15. August) fahren die meisten Japaner, nach Hause bzw. an die Grabstätten ihrer Vorfahren, um den Verstorbenen zu Gedenken.
Sprich, ganz Japan ist unterwegs - dieses Jahr war ein besonders hohes Verkehrsaufkommen in Richtung Tohoku bzw. Fukushima zu verzeichnen, da viele, die durch Tsunami und AKW-Unfall nicht mehr in ihre Häuser zurückkehren können, extra an O-Bon zu den Grabstätten ihrer Familien zurückgefahren sind. Nicht nur die Autobahnen, auch Plätze in Zügen und Flugzeugen sind zu diesem Fest ausgebucht.
Zu O-Bon kehren auch die Verstorbenen zurück zu ihren Familien, und um ihnen den Weg aus dem Reich der Toten in das der Lebenden zu erleichtern, wird ein Mukaebi (迎え火), ein kleines Feuer, entfacht. Meistens wird das mukaebi am 13. August oder 13. Juli (nach dem Mondkalender wird O-Bon am 15. des 7. Monats gefeiert, in einigen Regionen Japans beginnt O-Bon am 13. Juli und endet am 15. Juli) vor dem Haus angezündet.