2016/04/15

Kumamoto Erdbeben vom 14. April erreicht die max. Intensität von 7

Am 14. April 2016 um 21:26 Uhr abends wurde Kumamoto auf der Insel Kyushu im Südwesten Japans von einem starken Erdbeben erschüttert. Das Beben hatte eine Magnitude von 6,4 und lag in 10 km Tiefe, was nicht sehr tief ist. Daraus resultierte eine seismische Intensität (shindo) von 7 auf der JMA-Skala. Das Epizentrum befand sich in der Stadt Mashiki, die direkt neben der Präfekturhauptstadt Kumamoto liegt und den Flughafen Kumamoto beherbergt.
 
Weiß Erdbeben ist kaum spürbar, Lila aufrechtes Stehen ist unmöglich
Die bisherige Bilanz des Bebens: 9 Tote, über 1.100 Verletzte, teilweise stark oder komplett beschädigte Häuser sowie Ausfall des Strom-, Gas- und Wassernetzes in der am stärksten betroffenen Gegend. Eine gute Nachricht gab es jedoch. Aus den Trümmern eines komplett zerstörten Hauses konnte in der Nacht ein 8 Monate altes Baby unverletzt geborgen werden. Die Rettungsarbeiten dauern noch an und das Rote Kreuz Krankenhaus in Kumamoto nimmt keine regulären Patienten auf, sondern ist nur für die Verletzten durch das Erdbeben geöffnet. 


Dieses Erdbeben, welches von der Japan Metrological Agency (JMA) "Heisei 28 Kumamoto Erdbeben" (2016 entspricht nach japanischer Zählweise dem Jahr Heisei 28) genannt wurde, zeichnet sich vor allem durch viele heftige Nachbeben aus. So folgte nicht einmal eine halbe Stunde nach dem Erdbeben um 22:06 ein Nachbeben mit der Magnitude 5,7 und einer Intensität von 6-, weitere zwei Nachbeben mit der Intensität von 5+ und um 00:03 das bisher stärkste Nachbeben mit der Intensität 6+.

Doch was bedeutet das alles? 
Da nur die Magnitude eines Erdbebens allein nicht wirklich die tatsächliche Intensität aussagt, sondern auch die Tiefe und das Epizentrum ausschlaggebend sind, wird in Japan die Intensität eines Erdbebens immer in "Shindo" angegeben. Das gefürchteste ist höchste Stufe Shindo Nana. Diese Shindo, die "Seismische Intensität nach der JMA-Skala" genannt werden, geben an, wie stark das Erdbeben von Menschen empfunden wird. 


Shindo (Intensität) Menschen





0 nicht wahrnehmbar





1 für manche Menschen spürbar





2 für viele Menschen spürbar, kann Schlafende wecken





3 für die meisten Menschen spürbar, löst bei manchen Menschen Angst aus





4 löst verbreitet Angst aus, manche Menschen suchen Schutz, die meisten Schlafenden erwachen





5弱
5-jaku
(„schwache 5“
bzw. 5-)
viele Menschen suchen Schutz, manche Menschen haben Mühe sich fortzubewegen





5強
5-kyō
(„starke 5“
bzw. 5+)
löst Panik aus, viele Menschen haben Mühe sich fortzubewegen





6弱
6-jaku
(„schwache 6“
bzw. 6ä)
aufrechtes Stehen ist erschwert





6強
6-kyō
(„starke 6“)
Stehenbleiben wird unmöglich, nur noch krabbelnde Fortbewegung ist möglich





7 gezielte Fortbewegung wird durch das Beben unmöglich


Anhand dieser Skala kann man erahnen, wie stark das Erdbeben für die Bewohner der Stadt Mashiki war. Selbst 400 Jahre alte Burgmauern von der Burg Kumamoto sind an verschiedenen Stellen eingestürzt und der Wetterbericht lässt auch für die kommenden Tage leider nicht auf Erleichterung hoffen - denn es wird voraussichtlich zu starken Regenfällen kommen, wobei die Gefahr von Erdrutschen dadurch erheblich steigt.
Man kann nur das Beste für die Menschen in Kumamoto hoffen und den Einsatzkräften und Helfern für ihre Arbeit danken.

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