2011/12/05

Pripyatープリピャチ

Pripyat
Am 3. Dezember wurde im Athénée France Kulturinstitut der Film Pripyat des österreichischen Regisseurs Nikolaus Geyrhalter ("Unser tägliches Brot" etc) vorgeführt. Im Anschluss gab es auch eine Diskussionsrunde mit dem Regisseur. 
Japanischer Flyer von Pripyat
12 Jahre nach dem Atomunfall in Tschernobyl verbrachte Geyrhalter mit einem 5-köpfigen Team rund drei Monate in der evakuierten 30-km Zone um das havarierte Atomkraftwerk, um seinen Dokumentarfilm Pripyat zu drehen. Der Film ist komplett in schwarz-weiß gehalten und wie Geyrhalters andere Filme enthält er keine Kommentare des Filmemachers oder Musik, sondern lässt allein die interviewten Menschen, die nach der Evakuierung wieder zurückgekommen sind oder im weiter im Betrieb laufenden Reaktor von Tschernobyl arbeiten, zu Wort kommen. Das einzige, das verändert wurde, ist der Dreh in schwarz-weiß, um die Radioaktivität, die vom Menschen nicht gesehen werden kann, bildlich darzustellen, wie Geyrhalter in der anschließenden Diskussionsrunde erklärte.
 Besonders interessant war, dass obwohl man die 30-km-Zone um den Reaktor herum nicht betreten darf, Menschen wieder von selbst zurückgekommen sind. Unter ihnen wurde ein betagtes Ehepaar portraitiert, welches sich sehr wohl im Klaren darüber ist, dass die Radioaktivtät sehr hoch und es kein Ort zum Leben ist, jedoch schon immer in Pripyat lebte und auch dort bis zum Tod weiterleben möchte. 

Spielplan:
3. Dez. 2011
6. Dez. (Die.) bis 10. Dez. (Sa.) 2011
jeweils Beginn um 15:30 und 19:00 Uhr
*) 9. Dez. (Fr.) 2011: Diskussion zwischen Momoi Kazuma (Fotojournalist) und Shibutani Tetsuya (Filmforscher) nach der Vorstellung von 15:30 Uhr

Eintritt:
Normalpreis 1,200 Yen
Ermäßigung für Mitglieder des Athénée France Kulturinstituts 1,000 Yen
Athénée France Kulturinstitut
Tôkyô, Chiyoda-ku, Kanda Surugadai 2-11
Athénée France 4. Stock
Tel. 03-3291-4339(13:00-20:00)

Diskussionsrunde mit dem Regisseur:
Ich habe jetzt zum ersten Mal den im Jahr 1999 fertiggestellten Film Pripyat von Geyrhalter gesehen und fand die daran anschließende Diskussionsrunde mit dem Regisseur ziemlich interessant. Geyrhalter kommt aus Wien und da er natürlich auf Deutsch sprach, war es für mich wohl von allen am angenehmsten (es sind hauptsächlich Japaner gekommen). Zwei Dolmetscher waren jedoch anwesend. Einer der beiden übersetzte die Fragen des Publikums aus dem Japanischen ins Englische und Geyrhalter gab seine Antwort darauf auf Deutsch, welches von dem zweiten Dolmetscher ins Japanische übersetzt wurde. 
 Dabei fielen mir jedoch einige Probleme auf. Es ist nicht so, dass der japanische Dolmetscher kein gutes Deutsch können würde, da jedoch Geyrhalter Wiener ist, spricht er dementsprechend schnell und nicht so deutlich wie es zB Norddeutsche tun, was wohl ein paar kleine Probleme verursachte. Für mich als Österreicherin ist es natürlich überhaupt keine Schwierigkeit, da der Dialekt aus meiner Region noch schwieriger verständlich ist und schneller gesprochen wird als das Wienerische.
Es lag vielleicht daran, dass der japanische Dolmetscher etwas nervös war und /oder Geyrhalters schnelles Reden nicht gut verstanden hat, jedoch wurden auch (meiner Meinung nach) wichtige Dinge nicht übersetzt.

Bei der Diskussionsrunde stellte das Publikum Geyrhalter verschiedene Fragen und welche sich  auch auf seine persönliche politische Meinung bezogen haben. Zum Beispiel, was er denn persönlich über AKWs denkt. Auf diese Frage hat Geyrhalter direkt geantwortet, und zwar mit "Meiner Meinung nach sind die AKWs keine Zukunft für die Menschen. Sie gehören weg." Dies wurde ein wenig sanfter ins Japanische übersetzt.
 Ich bin selbst kein Dolmetscher, deswegen kenne ich mich auch mit den grundlegenden Regeln des Dolmetschens nicht aus, aber ich denke doch, dass wenn man dolmetscht, es - genauso wie bei einer Übersetzung - so nahe wie möglich am ursprünglichen Manuskript bzw. der Aussage dran sein sollte. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich kein japanischer Muttersprachler bin und mir deswegen die Übersetzung viel zu sanft vorkam, obwohl sie für einen Japaner genügend Pfeffer enthält.

Die Geisterstadt Pripyat, dahinter das AKW Tschernobyl
Leider hatte ich kein Notizbuch mit, aber ich möchte noch einige weitere Beispiele geben.
Geyrhalter meinte zB, dass um das AKW Tschernobyl herum mehr als die Hälfte der Vögel nicht das Erwachsenenalter erreichen und davor bereits sterben. Für mich war das eine wichtige Information. Leider wurde das überhaupt nicht übersetzt. Warum hat Geyrhalter wohl das Vogelsterben als Beispiel genannt. Womöglich wollte er damit sagen, dass wahrscheinlicherweise in 12 Jahren die Vögel rund um das AKW Fukushima ebenso nicht das Erwachsenenalter erreichen und vorzeitig sterben werden.

 Das nächste Beispiel, das mir einfällt , sind die aus Kiev mitgebrachten Lebensmittel, Eine der Zuschauerinnen hat eine interessante Frage gestellt, und zwar, ob die Interviewpartner bzw. gezeigten Menschen in dem Film auch Geld oder so etwas wie eine Entschädigung für ihr Mitwirken bekommen. Geyrhalters Antwort darauf war ebenfalls interessant. Obwohl er bereits so lange Dokumentarfilme dreht, weiß er bis heute nicht, wie er die in den Filmen vorkommenden und interviewten Personen entsprechend entlohnen bzw. entschädigen könnte. Das ist eine verzwickte und sensible Sache, bei der man gut aufpassen muss. Wenn man von Beginn an Geld verspricht, könnte es passieren, dass die interviewte Person nur des Geldes wegen interessante Geschichten berichtet.
 Deswegen hat Geyrhalter beim Dreh des Films Priyat die ganzen drei Monate in der Zone gemeinsam mit den dort lebenden und arbeitenden Menschen verbracht. Sie waren die ersten ausländischen Journalisten, die nicht nur einen Tag in der Zone verbrachten und dann wieder raus nach Kiev fuhren, sondern blieben jeden Tag dort. Dadurch hat er das Vertrauen der Leute gewonnen und sie begannen ihm verschiedenes zu erzählen und letztendlich kamen so viele Leute auf ihn zu, dass er sogar Interviews absagen musste. 

Der AKW-Unfall von Fukushima wurde genauso wie der AKW Unfall von Tschernobyl mit INES 7 bewertet
  Geyrhalter versucht sich auf gleicher Augenhöhe mit seinen Interviewpartnern zu bewegen und möchte ihnen deswegen auch als Dank etwas zurückgeben. Er wusste nicht genau, wie er das hätte anstellen sollte, also hat er die Leute, die in Pripyat vorkommen, gefragt, was sie denn gerne hätten. Da kam die Antwort "Lebensmittel aus Kiev".
Deswegen haben Geyrhalter und sein Team für die Menschen, die in der Zone leben und kein Auto und/oder keine andere Möglichkeit besitzen, die Zone selbst zu verlassen, aus der Hauptstadt Kiev Lebensmittel geholt.
Ich finde, dass dies ebenfalls eine wichtige Information war. 
 Die Menschen sind in die Zone zurückgekehrt und wollen dort bis an ihr Lebensende bleiben, obwohl sie wissen, dass die Radioaktivität sehr hoch, es für die Gesundheit schädlich ist und die dortigen Lebensmittel und das Wasser verseucht wurden. 
 Jedoch wünschten sie sich Lebensmittel aus Kiev, das heißt, Lebensmittel, die nicht verseucht sind. Das wurde leider auch nicht übersetzt.

Natürlich bin ich selbst kein professioneller Dolmetscher, aber ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig und hart diese Arbeit ist. Letztendlich denke ich mir, dass es doch enorm schwierig ist, aus dem Wienerischen zu übersetzen. Der japanische Dolmetscher wirkte wirklich nett und aufrichtig (bis auf die zwei, drei aufgezählten Punkte gab es ja sonst nichts zu bekritteln),  ich denke auch nicht, dass er aus einem politischen Grund heraus viele Dinge nicht übersetzte. Ich kann mir vorstellen,  dass es wohl einfach schwierig war, Geyrhalters Deutsch zu verstehen und Geyrhalter selbst sprach in einem natürlichen Fluss und wurde nach und nach immer schneller beim Sprechen. Seine Antworten waren lange und kompliziert, dass Fehler passieren, ist wohl verständlich.

Nichts desto trotz war es eine großartige Diskussionsrunde. Das Publikum stellte viele und vor allem auch interessante Fragen an den Regiesseur.

Am Ende ließ Geyrhalter aber etwas interessantes verlautbaren. Derzeit bereitet er in Japan einen neuen Film vor. Der jedoch keine Dokumentation über das AKW Fukushima werden soll, fügte er am Schluss noch schnell hinzu. 

Nun ja, es verbleibt ein freudiges Warten auf einen interessanten Film über Japan!

日本語はこちら・・・

プリピャチ』
12月3日、アテネ・フランス文化センターに映画『プリピャチ』を観に行った。映画の上映後には監督のニコラウス・ゲイハルター(Nikolaus Geyrhalter、名前は原音に近づけてカタカナ表記すれば「ガイアハルター」の方がふさわしいが日本国内ではすでに「ゲイハルター」で通用しているようだ。作品に2005年公開の『いのちの食べかた』など)氏本人のトーク・質疑応答もあった。
『プリピャチ』のチラシ
チェルノブイリ事故から12年後、ゲイハルター氏は、5人組のチームでおよそ3ヶ月にわたってチェルノブイリ原発の周囲30キロ圏の立ち入り制限区域に入り、『プリピャチ』を撮影する。映像はモノクロで、彼のほかの作品同様、ナレーションや音楽は一切ない。

チェルノブイリ4号機の爆発の後にいったん避難したもののプリピャチに自主的に帰還した人や、今現在も稼働しているチェルノブイリ原発で働く作業員などにインタビューされており、彼らが自分の言葉で自身の日常生活について語るドキュメンタリーである。ただ、リアリティを観客から遠ざけるのは、モノクロの映像である。その手段を選択した理由をゲイハルター氏は、人の目には見えない放射線をどうにかして見せる(感じさせる)ようにするために用いたエレメントであると、上映後のトークで説明した。
特に興味深かったのは、立ち入り禁止の区域であるにもかかわらず自分の判断で戻ってきた高齢の夫婦がいて、放射線が高く生活できない区域になってしまったということを知っているのに、幼い頃からずっと暮らしてきたプリピャチで死ぬまで暮らし続けたい、と語ったことだ。

上映スケジュール
2011年12月3日(土)
2011年12月6日(火)~12月10日(土)
15:30-/19:00-「プリピャチ」(100分)
 ※12月9日(金)15:30の回の上映後、桃井和馬氏(フォトジャーナリスト)と渋谷哲也氏(映画研究者)の対談あり

料金:
一般=1200円
アテネ・フランセ文化センター会員=1000円

アテネ・フランセ文化センター
東京都千代田区神田駿河台2-11 
アテネ・フランセ4F
03-3291-4339(13:00-20:00) 

監督トーク
私は1999年に制作された『プリピャチ』を今回はじめて観たのだが、上映後の監督トークがとても面白くてよかった。ゲイハルター氏がウィーン出身でドイツ語でしゃべったことは、ほかの観客(ほとんどが日本人であった)に比べると、私にとって好都合だった。トークは二名の通訳を介して行われ、一人が観客の質問を日本語から英語に訳し、ゲイハルター氏がその質問にドイツ語で答えて、もう一人の通訳がゲイハルター氏の答えを観客のためにドイツ語から日本語に訳すという形式で進行した。
 しかし、ゲイハルター氏がしゃべった内容が訳されたことの中には、いくつかの間違いも出てきた。それは、日本人の通訳者がドイツ語があまり出来ないからなのではないと思う。ゲイハルター氏はウィーン人だから喋るドイツ語は早く、北ドイツ人のようにははっきり発音しないという細かい問題がある。この点は、私はオーストリア人なので、まったく問題なかった。自分の地元の方言はウィーン弁より早くて分かりにくいのだ。

おそらく通訳の人が緊張していたためか、ゲイハルター氏の早口をきちんと聞き取れなかったのかもしれないが、大事なことも訳されなかった。

監督トークの中で、ゲイハルター氏は観客にいろいろな質問をされたが、それには彼の政治的な意見に対する質問も含まれていた。たとえば、ゲイハルター氏は原発についてどう思うか、という質問である。こういった質問に対してゲイハルター氏は、はっきりと意見を表明した。「僕の意見では、原発は人間の未来じゃない。辞めなければいけない」ということをかなり強い調子で発言したが、訳された文章は、本人が言った言葉より(原発の未来に)少し優しかった。

自分は通訳ではないので基本的なルールも知らない。一言いうとすれば、翻訳における原稿に対すると同様、通訳する際には本人の発言にもっとも近い言葉を使うのがよいのではないか。 あるいは私が日本語のネイティブではないので、これらの監督の発言を訳した表現は私からすると優しすぎるが、日本人にとっては十分強い意味を持つということが理解できなかった、ということもありえるだろう。

ゴーストタウンと化したプリピャチ、後方にはチェルノブイリ原発の排気塔が見える
残念ながらノートを付けなかったのだが、思い出すかぎりでいくつか例を挙げたいと思う。

まず、ゲイハルター氏が、チェルノブイリ原発の周囲に住んでいる鳥は、半分以上が成鳥にならずに死んでしまうという、私にとってものすごく大事なことを語ったことだ。残念ながらこのことが、完全には訳されなかった。どうして、ゲイハルター氏がこの例を挙げたのか。これから12年後、福島原発の周りでも半分以上の鳥が成鳥になるまでは生きていけないかもしれないということを伝えたかったのではないか。

次に印象深かったのは、ゲイハルター氏がキエフから持参したという食べ物の話だ。観客の一人が彼に「映画の中でインタビューを受けてくれた人々に何かお金などを支払ったのか」という面白い質問をした。ゲイハルター氏の返事も面白かった。長年、人間が登場するドキュメンタリーを作っているわけだが、参加した人やインタビューを受けてくれた人にどのように感謝をあらわすか、自分は今でもまだ確定した方法に到達していないと答えた。それは、あいまいな部分であり微妙なことであるから、気をつけなければいけない。はじめから対価としてのお金を約束されると、インタビューを受ける人はただお金のために何か面白い話を語るのではないかということが問題になるからだ。

ゲイハルター氏は、『プリピャチ』の撮影中、3ヶ月間ずっとそこに暮らし当地の人々と一緒にいた。彼らはほかのジャーナリスト達とは違って、日帰り取材で済ませず、毎日そこに滞在したのだ。そうすることで、どんどんと人々の信用を得ることができはじめ、人々はいろいろな話を語りはじめた。結局、最後のほうになるとインタビューが増えすぎてしまい、インタビューを受けたいという人々すべてにはインタビューができなかった。

福島第一原子力発電所事故がチェルノブイリ原子力発電所事故と同じINES7と評価された
インタビューを受けてくれた人々に対してゲイハルター氏は、なるべく同じレベルの人間関係を築きたいから、感謝として何かあげたいと言った。どうすればいいかと迷い、お金は良くないが、「何か欲しいものありますか?」と『プリピャチ』に出てきた方々に訊いたら、「キエフからの食べ物」という返事が返ってきた。
 そこで、彼のチームが、立ち入り制限区域内に住み、車などの移動手段が何もないために立ち入り制限区域から出られない人々のために、首都キエフから食べ物を買ってきた。
私にとって、それが大事な情報だった。
 立ち入り制限区域に戻ってきた人々の中には、放射線が高くて身体に悪く、現地の食べ物や水は汚染されているということを知っているにもかかわらずそこに戻ってきて、死ぬまで住み続けたいという人がいた。しかしその彼らが、できることならばキエフの食べ物、つまり汚染されてない食べ物を欲しがったのである。このことも通訳文の中に入っていなかった。

もちろん私自身はプロの通訳ではないが、この仕事の難しさと辛さをよく想像できる。やはりウィーンの言葉はむずかしいのだなと思っている。通訳をされた人はすごく優しくていい人らしく(事実、上の二、三カ所をのぞけばすごく丁寧な通訳だった)、政治的な理由で通訳しないのだという感じはまったくなかった。ただ、ゲイハルター氏の言葉は、聞き取りにくかったのだと想像する。彼が自然な語り方で喋ったので、どんどん早口になってしまったこともある。たしかにゲイハルター氏の返事も難しくて長すぎる場合もあったが、それはしょうがないことだろう。

何にもまして、ものすごくいい監督トークだった。観客の質問も熱心で興味深いものが多かった。

最後に、ゲイハルター氏が興味深いことを言いかけた。どうやら彼は、現在日本で映画の準備をしているようだ(未確定)。しかし彼はすぐに、福島原発などについてのドキュメンタリーじゃないよ!ということを付け加えた。

では、日本についての面白い映画を楽しみに待ちましょう!

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