2016/07/27

The Voice Between : The Art and Poetry of Yoshimasu Gozo

Yoshimasu Gozo (吉増剛造) dichtet nicht nur, sondern verwandelt die in Worten niedergeschriebene Sprache in richtige Kunstwerke, indem er sie mit verschiedenen Techniken der Malerei, Fotografie, Metallbearbeitung, Film und Ton verändert und weiterentwickelt. Szenen und Ausschnitte aus seinem Lebenswerk kann man noch bis 7. August im National Museum of Modern Art, Tokyo bestaunen und mit nahezu fast allen Sinnen erkunden. 

The Voice Between : The Art and Poetry of Yoshimasu Gozo im MOMAT
声ノマ:全身詩人、吉増剛造展

Yoshimasu Gozo, geboren 1939 in Tokyo, Asagaya, ist einer der wichtigsten Poeten und Künstler Japans, der sich noch bester Gesundheit und genauso hoher Beliebtheit erfreut.
Seit den frühen 1960ern, also noch mit Anfang 20, begann Yoshimasu zu dichten. Sein erster Gedichtband Shuppatsu ("Abfahrt"『出発』) erschien 1964, der zweite Gedichtband Ōgon shihen ("Goldene Lyrik", 『黄金詩篇』) wurde mit dem renommierten Takami Jun Preis ausgezeichnet. Viele weitere Gedichtbände sowie Auszeichnungen folgten, 2013 wurde er mit dem "Orden der Aufgehenden Sonne" ( 旭日小綬章) als "Person mit besonderen kulturellen Verdiensten" (文化功労者) ausgezeichnet.

2016/07/23

Literatur Spaziergang durch Kamakura: Hagiwara Sakutarô, der Grosse Buddha und der Hasedera

Dass das malerische Städtchen Kamakura im Süden von Tokyo bekannt für seine unzähligen Tempel und die Surfer in der Shonan Bucht ist, dürfte wohl den meisten geläufig sein. Aber auch viele japanische Literaten hausten und hausen in der Stadt, die vor fast 1000 Jahren das Regierungszentrum Japans war und nach der auch ein eigenes Zeitalter, die Kamakura Zeit (1185-1333), benannt wurde. Zu den berühmtesten japanischen Schriftstellern, die in Kamakura wohn(t)en zählt wohl Murakami Haruki, aber auch viele andere Schriftsteller und Philosophen haben für eine längere Zeit in dieser Stadt gewohnt. 

Der Engaku-ji in Kamakura, Mai 2011
Natsume Soseki übte Zen im Engaku-ji aus und schrieb darüber in seinem Roman Mon. Moderne Schriftsteller wie Tanizaki Junichirô, Izumi Kyôka, Kunikida Doppo, Dazai Osamu, Arishima Takeo oder Shimazaki Tôson zählen auch dazu. 
 Unter den Dichtern finden sich Berühmtheiten wie Nakahara Chûya, Hagiwara Sakutarô, Miyoshi Tatsuji oder Masaoka Shiki, Takahama Kyoshi, Yosano Akiko, etc. 

Poster zur Ausstellung "Maboroshi wo miru hito"(Der Mensch, der Visionen sieht)

2016/07/07

Tanabata - Sternenfest

Am 7. Juli wird in Japan Tanabata (七夕) - das Sternenfest - gefeiert. An diesem Tag treffen sich die beiden Sterne Wega und Altair am Himmel, die sonst das ganze Jahr über durch die Milchstrasse voneinander getrennt sind. 

Festivitäten zu Tanabata auf einem Holzschnitt (ukiyo-e) von Utagawa Hiroshige (1852)
 
Die Weberin und der Hirte einst...
Der Legende, die chinesischen Ursprungs ist, stehen Wega und Altair stellvertretend für ein Liebespaar, welches sich nur an einem einzigen Tag im Jahr treffen kann. Das japanische Sternenfest basiert auf der chinesischen Legende des Hirtenjungen (jp. hikoboshi/彦星/Altair) und der Weberin (jp. orihime/織り姫/Wega). 
 Die beiden waren so ineinander verliebt, dass die beiden, die eigentlich fleissige Arbeiter waren, ihrer Arbeit nicht mehr nachgingen. Zur Strafe trennte der Himmelsgott, der Vater der Weberin, die beiden durch einen breiten Fluss, die Milchstrasse. Aber da die beiden vor Trauer noch immer nicht arbeiten konnten, wurde ihnen gestattet, sich wenigstens an einem Tag im Jahr - eben dem 7.7. - treffen zu können. 
(Und die Moral von der Geschicht, verlässige deine Arbeit nicht!)